Berlin, die Stadt der Oasen

Wenn man sich auskennt, dann sind es in Berlin oft nur ein paar Meter – und schon ist man an einem idyllischen, fast schon ländlich wirkenden Ort angelangt. Zum Beispiel auf der Dachterrasse der Akademie der Bildenden Künste am Hanseatenweg.

Zwischen den beiden Ausstellungshallen, von vielen Besuchern gar nicht beachtet, führt eine Türe auf diese Terrasse. Sie ist mit Schieferplatten gepflastert, die Zwischenräume lassen aber genug Platz für einzelne Wildblumen, die sich zum Licht kämpfen. Den bestechendsten Eindruck aber hinterlassen die mehr als mannshohen Schilf- und Graspflanzen und ein Teich. Wer es nicht besser wüsste, der würde kaum glauben, dass er sich mitten unter den Hochhäusern des Hansaviertels befindet.

Die Akademie der Künste im Tiergarten ist ein unterschätzter Ort – sowohl in Bezug auf Ausstellungen und Veranstaltungen als auch architektonisch (der Bau stammt von Werner Düttmann). Eine meiner liebsten Darbietungen in all den Jahren war ein Performanceabend von Tanzstudierenden, die das komplette Gebäude bis hin zum Aufzug und zur Treppe in Beschlag nahmen. Unbedingt auch zu empfehlen: die Weinwirtschaft mit ihren Plätzen im Freien.