Halb Berlin befand sich am Wochenende im Halloween-Taumel. Wo früher nur Kinder um Süßigkeiten bettelten, da feiern inzwischen auch maskierte Erwachsene eine Art zweiten Fasching. Sie wissen zwar nicht, warum. Aber sie sollen es natürlich gerne tun, wenn sie wollen. Allerdings gibt es etwas, das viel intensiver und ehrlicher ist – und das konnte man ebenfalls am Wochenende in Berlin erleben: das Fiesta de Día de Muertos.
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Die Toten hörten zu: Konzert im Krematorium
„Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.“ Selten dürfte der Text eines Requiems an einem Aufführungsort so passend gewesen sein wie beim Konzert des RIAS-Kammerchores am Vorabend des Ewigkeitssonntages. Denn das fand im Berliner Krematorium am Baumschulenweg statt. Wenige Meter unter dem Podium, auf dem die Sängerinnen und Sänger standen, warteten gleichzeitig die Berliner Toten in ihren Särgen darauf, den letzten Weg anzutreten.
Ich habe beim Konzerthausorchester als Cellist mitgespielt. Jedenfalls so gut wie.
Gut, zugegeben, die Überschrift ist stark übertrieben. Ich kann keine einzige Note korrekt auf dem Cello spielen und das renommierte Berliner Konzerthausorchester würde sich vermutlich besser auflösen, als mich in seinen Reihen aufzunehmen. Trotzdem war ich beim jüngsten Konzert Mitglied dieses Orchesters. Das heißt zumindest: Ich saß mittendrin.
Das Hornvieh durfte bei der Hornmusik zuhören
Rinder, Ochsen, Nashörner und Bisons dürften selten in den Genuss kommen, ein kleines Kammerkonzert zu erleben. Wahrscheinlich legen sie auch keinen Wert darauf. Trotzdem war es gerade erst im Zoologischen Garten der Fall.
Was macht das Schlagzeug im tiefsten Wedding? Und das Cello mitten in Neukölln?
Das Konzerthaus zu Berlin ist an Prunk und Pracht kaum zu übertreffen. Außen der Gendarmenmarkt, der beeindruckenste Platz der Hauptstadt. Innen: Kronleuchter, Marmorbüsten und Polstermöbel. Würde da jemand freiwillig einen Ausflug in die Berliner Bezirke machen? Ja. Und zwar fast alle Musiker des Konzerthausorchesters.
Was tut sich nachts auf dem Friedhof? Allerhand.
Stahnsdorf ist eine der großen Gemeinden Brandenburgs. Nie gehört? Kein Wunder, denn die meisten der 120.000 Einwohner befinden sich unter der Erde. Auf dem Südwestkirchhof. Heute nacht ging es dort erstaunlich lebendig zu.
kultur kostenlos (1): die Sonntagskonzerte vor dem Bode-Museum
Klar, das Kulturangebot von Berlin ist riesig. Aber nicht jede(r) hat das Geld, auch überall dabei sein zu können. Deswegen gibt es in dieser neuen Serie auf metropolkultur immer wieder Tipps, wo man umsonst bzw. gegen eine freiwillige Spende Kultur genießen kann. Heute: die Sonntagskonzerte vor dem Bode-Museum.