Es hat Jahre gedauert, bis es mal klappte. Immer wieder las ich von der hervorragenden Stimmung bei den Klassik-Konzerten in der Berliner Waldbühne und war schon sehr neugierig darauf. Besser hätte die Besetzung bei meinem Erstbesuch nicht sein können: Daniel Barenboim mit dem East-Western-Divan Orchestra und als Solistin die Pianistin Martha Argerich. Aber dann war alles doch ganz anders als erwartet.
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Villa Wahnfried. Fast so schön wie die Festspiele.
Heute haben sie begonnen. Denkbar unfestlich, ohne roten Teppich und ohne Staatsempfang. Die Freunde der Richard-Wagner-Festspiele wird das kaum stören, wenn sie es überhaupt bemerken. Sie nehmen schlicht alles in Kauf – von stolzen Eintrittspreisen über harte, ungepolsterte Sitzplätze bis hin zu einem überaus schlichten Gastro-Service in den Pausen. Ganz anders ist das alles an einem anderen Bayreuther Wagner-Kultort. Weiterlesen
Cello + Akkordeon = meine neue Lieblingskombi
Cello und Akkordeon. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Kombi funktionieren kann. Es gibt nahezu keine Literatur für die beiden Instrumente. Und ich habe sie auch noch nie zusammen gehört. Bis vor kurzem. Seitdem weiß ich´s besser.
Von der Motorenwerkstatt zum Pianosalon
Was macht den Reiz des Berliner Kulturlebens aus? Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Aber ich versuche heute zumindest mal eine Antwort: dass es Menschen wie Christoph Schreiber gibt.
Die Toten hörten zu: Konzert im Krematorium
„Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen.“ Selten dürfte der Text eines Requiems an einem Aufführungsort so passend gewesen sein wie beim Konzert des RIAS-Kammerchores am Vorabend des Ewigkeitssonntages. Denn das fand im Berliner Krematorium am Baumschulenweg statt. Wenige Meter unter dem Podium, auf dem die Sängerinnen und Sänger standen, warteten gleichzeitig die Berliner Toten in ihren Särgen darauf, den letzten Weg anzutreten.
Ich habe beim Konzerthausorchester als Cellist mitgespielt. Jedenfalls so gut wie.
Gut, zugegeben, die Überschrift ist stark übertrieben. Ich kann keine einzige Note korrekt auf dem Cello spielen und das renommierte Berliner Konzerthausorchester würde sich vermutlich besser auflösen, als mich in seinen Reihen aufzunehmen. Trotzdem war ich beim jüngsten Konzert Mitglied dieses Orchesters. Das heißt zumindest: Ich saß mittendrin.
„König der Linken“ statt „König der Löwen“. Eine Herbert-Marcuse-Musikperformance.
Gibt es eine verrücktere Idee als die, ein knapp 300 Seiten starkes philosophisches Werk zum Gegenstand eines Konzert- und Performanceabends zu machen? Ein Buch, das schwer zu lesen ist und bisher gewiss noch nie von jemandem zur Grundlage von Songtexten gemacht wurde… Wohl kaum. Aber trotzdem ist Herbert Marcuses „Der eindimensionale Mensch“ zu dieser Ehre gekommen.
Das Hornvieh durfte bei der Hornmusik zuhören
Rinder, Ochsen, Nashörner und Bisons dürften selten in den Genuss kommen, ein kleines Kammerkonzert zu erleben. Wahrscheinlich legen sie auch keinen Wert darauf. Trotzdem war es gerade erst im Zoologischen Garten der Fall.
Was macht das Schlagzeug im tiefsten Wedding? Und das Cello mitten in Neukölln?
Das Konzerthaus zu Berlin ist an Prunk und Pracht kaum zu übertreffen. Außen der Gendarmenmarkt, der beeindruckenste Platz der Hauptstadt. Innen: Kronleuchter, Marmorbüsten und Polstermöbel. Würde da jemand freiwillig einen Ausflug in die Berliner Bezirke machen? Ja. Und zwar fast alle Musiker des Konzerthausorchesters.
Vor dem Konzert in die Wahlkabine: Basisdemokratie beim Streichquartett
Wer ein Konzert besucht, ob klassisch oder nicht, der bekommt normalerweise ein Programm vorgesetzt. Mitspracherecht: Null. Dass es auch anders geht, beweist ein auf der ganzen Welt bekanntes Ensemble.