Cello + Akkordeon = meine neue Lieblingskombi

arcord

Cello und Akkordeon. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Kombi funktionieren kann. Es gibt nahezu keine Literatur für die beiden Instrumente. Und ich habe sie auch noch nie zusammen gehört. Bis vor kurzem. Seitdem weiß ich´s besser.

Das Duo Arcord, bestehend aus der Cellistin Ana Topalovic und dem Akkordeonspieler Nikola Djoric, trat im Pianosalon im Wedding auf. Vom ersten Moment an hat mich die komplett ungewohnte Mischung aus dem Tasten- und dem Streichinstrument gefesselt. Wer meint, jede Klangfacette von Klaviertrios, Streichquartetten und Bläserquintetten irgendwann schon mal gehört zu haben, der wird seine Überraschung erleben. Mal schmiegen sich die beiden aneinander, mal bilden sie einen schrillen Kontrast. Wer die Augen schließt und vergisst, was auf dem Programmzettel steht, der kann gelegentlich ins Grübeln kommen, wer denn da eigentlich vor ihm auf der Bühne sitzt.

Aus der Not, dass quasi kein Komponist etwas für Akkordeon und Cello geschrieben hat, mussten Ana Topalovic und Nikola Djoric, beide in Serbien geboren, eine Tugend machen. Sie arrangierten sich die halbe Musikgeschichte für ihr Duo Arcord zurecht – von Purcell und Bach über Tschaikowski und Dvorák bis zu Bartók und Villa-Lobos. Einzige Ausnahme: Die Komponistin Johanna Doderer schrieb einen „Wutmarsch“ für die ungewöhnliche Kombination.

Die Stücke des 20. und 21.  Jahrhunderts haben mir besser gefallen als die Arrangements der älteren Musik. Hier wirkt das Disharmonische, das Gegeneinander-Ankämpfen der beiden Instrumente deutlich intensiver und authentischer. Wen es interessiert, der kann sich das folgende Beispiel von der Website des Duos Arcord anhören. Und ansehen.