Berliner gehen selten in Berliner Hotels. Warum sollten sie auch? Beim Hotel Bogota lohnt es sich aber, eine Ausnahme zu machen. Denn dort kann man nicht nur schlafen und frühstücken, das versteht sich von selbst, sondern es handelt sich auch um eine exzellente Ausstellungsadresse.
Die Fotografie hat einen festen Platz im Erdgeschoss des Hauses an der Ecke Kurfürstendamm / Schlüterstraße. Photoplatz. So nennt sich sich der Ort, an dem laufend mehrere Fotografen gleichzeitig ausstellen. Momentan sind es Michel Caliari und Lutz Matschke mit Aufnahmen aus den Anden („Steinpfad“) und Heike Steinweg mit ihren Porträts berühmter Schriftsteller („Im Stillen“). Daneben pflegt man den Brauch, dass frühere Aussteller eines ihrer Werke hier lassen – und deswegen erlebt der Besucher zusätzlich auch noch ein Kaleidoskop dessen, was in der Vergangenheit gezeigt wurde. Die Themen wechseln bunt durcheinander, von der Kaffeehaus-Kultur (Hans Hochheim) über die Nacht (Michael Ackermann, Jerry Berndt, Adam Cohen) bis zu Einblicken in das New Yorker Viertel Hell´s Kitchen (Bernd Obermann).
Der Vorteil an der Kombination Hotel – Galerie: Die Öffnungszeiten sind etwas großzügiger, als das sonst der Fall sein könnte, denn die Rezeption muss ja ohnehin besetzt sein. Und das Ambiente ist wegen der Gäste, die in einem fort kommen und gehen, etwas lebhafter. Man fühlt sich als Besucher nicht unbedingt wie in einer Ausstellung, sondern eher so wie jemand, der beim Galeristen zu Hause eingeladen ist. Deswegen: Ein Abstecher ins Hotel Bogota lohnt sich