Badeurlaub inclusive Strandkorb für sechs Euro

Was für eine reizende Idee. Da hat es draußen 26, 27, 28, 29, 30 Grad. Alle schwitzen. Und wie betitelt die Kupferstichsammlung der Staatlichen Museen zu Berlin ihre aktuelle Sommer-Ausstellung?

„Wir gehen baden“. Wenn man also schon nicht selber ins Wasser springen kann, dann kann man sich wenigstens eine Stunde lang ansehen, wie das in der Kunst der zurückliegenden 500 Jahre Menschen getan haben. Und zwar bei museal wunderbar heruntergekühlten Temperaturen.

Die Liste der Künstler, die sich mit Wasser, Meer, Fluss, See und Badeanstalt auseinandergesetzt haben, ist lang. Picasso ist darunter. Klar, der lebte in Antibes ja auch direkt am Meer. Aber auch Albrecht Dürer mit seinem „Männerbad“, in dem manche verborgene homoerotische Andeutungen erkennen wollen. Weitere Bademotive stammen von Edvard Munch, Gerhard Richter, Max Liebermann, Paul Gaugin, Edgar Degas, Rembrandt, Ernst Ludwig Kirchner, Tom Wesselmanns.

„Baden im Wandel“, „Das Baden in der Kunst“, „Begehrliche Blicke“, „Baden in der Natur“ und „Melancholie und Drama des Badens“ – so lauten die Bereiche in der Ausstellung.  Die Ausstellungsmacher haben angesichts der sommerlichen Temperaturen nicht nur das richtige Thema gefunden, sondern auch den richtigen Kooperationspartner: die Berliner Bäderbetriebe. Deswegen finden sich im Eingangsbereich des Kupferstichkabinetts auch einige Original-Strandkörbe, in denen sich die Besucher kostenlos niederlassen können – ganz anders als am echten Strand.

„Wir gehen Baden“ wird bis 26. Oktober im Kupferstichkabinett gezeigt. Der Eintritt beträgt im Normaltarif sechs Euro.