Kunst am Wegesrand (7): Der Riese von Berlin-Mitte

IMG_3056

Wenn man im zweiten Stock eines Hauses wohnt oder arbeitet, dann kann man sich eigentlich recht sicher sein, dass einen niemand mal spontan von außen beobachten kann. Eigentlich!

Im Berliner Collegium Hungaricum, der ungarischen Kultureinrichtung in der deutschen Hauptstadt, ist das anders. Da ist das Beobachtetwerden zum Dauerzustand geworden. Ein Riese, geschaffen von dem Designer Ervin Hervé-Lóránth, interessiert sich rund um die Uhr für das, was im Inneren des Gebäudes geschieht. Sein Bauchnabel reicht übrigens bis zum ersten Stock. Die Schuhgröße dürfte etwa 146 sein.

Der Clou an der Skulptur: Der Riese blickt nicht nur durch die Wand hindurch. Vom Inneren der Figur  aus wird auch noch gefilmt, was außen von sich geht: staunende Passanten in erster Linie. Es kommen ja genügend Menschen vorbei: Besucher des Gorki-Theaters, Studenten der Humboldt-Uni und Touristen, die zur Museumsinsel wollen

Innen und außen stehen in einer Beziehung, beeinflussen sich gegenseitig. Mehr, als wir das manchmal vermuten. Das will uns diese Kunst-Aktion unter anderem sagen. Den Reaktionen der Passanten nach zu schließen, gelingt das sehr gut.

Ein Kommentar zu “Kunst am Wegesrand (7): Der Riese von Berlin-Mitte

  1. Pingback: Den Kopf ins Haus stecken | Frank und frei

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.