kultur kostenlos (2): Wo man beinahe echte Götter treffen kann

Goethe hatte kein Problem damit, die Kopien antiker Statuen in seinem Haus  am Frauenplan in Weimar aufzustellen. Es kam ihm auf die vollendeten Proportionen, auf den Geist des Kunstwerks an und nicht so sehr auf das Original. Wer so denkt wie Goethe, der ist in der Abguss-Sammlung antiker Plastik richtig.

Ganz in der Nähe des Schlosses Charlottenburg und direkt neben der Sammlung Scharf-Gerstenberg sind rund 2000 Kopien von griechischen und römischen Göttern, Helden, Bürgern und Sklaven zu Hause. Dicht an dicht stehen sie nebeneinander in den Regalen. Sie dienen in erster Linie als Anschauungsobjekte für Studentinnen und Studenten, aber auch alle anderen Interessierten sind bei kostenlosem Eintritt eingeladen, die Plastiken donnerstags bis sonntags zwischen 14 und 17 Uhr zu betrachten. Auch Zeichengruppen versuchen hier gelegentlich ihre Kunst.

Die Abguss-Sammlung der Freien Universität lädt ab dem 25. August zu Vorträgen ein – mit Themen wie „Porträts griechischer Dichter“, „Wandel der Sphinx“ und „Aphrodite – Darstellungen einer Liebesgöttin“. Und in einem Shop kann man die Abgüsse der antiken Plastiken kaufen. Ein Bronzepferdchen aus spätgeometrischer Zeit (Metropolitan Museum, New York) gibt es für 140 Euro, eine Statuette des Philosophen Sokrates (British Museum, London) für 150 Euro.