Von Ameisenstraßen, Lichtmalerei und singenden Gläsern

Kann man mit Licht malen? Vielleicht sogar in die Luft? Ja. Wer das nicht glaubt, der sollte die Ausstellung von Takehito Koganezawa im Berliner Haus am Waldsee besuchen. Das ist ein überaus vielseitiger Künstler, der seit etwa 20 Jahren in der deutschen Hauptstadt lebt. Im Erdgeschoss zeigt er ein psychedelisch wirkendes Werk: Aufnahmen von Lichtreklame aus Tokio, mit der Handkamera erstellt, werden von Beamern an die Wände projeziert. Besucher können sich im Halbdunkel auf Sitzsäcke fläzen und die Zuckungen des Lichts verfolgen. Aus dem Nebenraum verfolgen einen dann die Geräusche von singenden Gläsern (Kennt jeder: Mit einem nassen Finger auf dem Rand eines Glases kreisen). Koganezawa spielt das auf mehreren Monitoren ab. Besonders hübsch ist ein weiteres Kunstwerk: eine Ameisenstraße, die aus Stecknadeln besteht und sich quer durch das Gebäude zieht (siehe Foto ganz unten). Die Ausstellung läuft bis 20. Mai 2012.