Theater spielen ist harte, raue Arbeit. Nicht für den, der zuschaut, sondern für den, der es macht. Und deswegen passt es ganz gut, wenn eine Theaterkantine das auch widerspiegelt. Harte Holzstühle, wenig Schnickschnack, Reduktion auf das wesentliche – das sind die Merkmale des Café Schaubühne. Es ist ein wenig aquariumhaft, weil man gerade abends, bei Kunstlicht, die Gäste von außen gut beobachten kann. Beim Schnappen nach Futter, beim Gründeln in den Programmheften. Die Küche geht in Richtung Eintopf, Bockwurst etc., die Preise sind zivil. An der Kasse gibt´s sogar eine Dose mit kostenlosen Keksen. Sobald es wärmer wird, verlagert sich der Betrieb nach draußen, was die Raucher sehr freut. Sie müssen ja schon damit fertig werden, dass auf der Bühne ständig jemand raucht und sie selbst es nicht dürfen. Die Schauspielerdichte ist tagsüber, während der Probenzeiten, hoch. Eine Stunde vor Aufführungsbeginn sieht man kaum noch welche. Architektur: Note eins. Der Rundbau von Erich Mendelsohn, seit 1928 Berlins erstes Kino, ist für ein Theater höchst ungewöhnlich und lohnt alleine schon einen Besuch. Meine Lieblingsstücke an der Schaubühne sind zurzeit „Fräulein Julie“, „Maß für Maß“ und „Eugen Onegin“.
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