Alle Welt kennt Angela Merkel nur als deutsche Bundeskanzlerin. Ein großer Fehler. Denn sie ist sie auch: eine Blume. Und zwar eine besonders hübsche Blume. Sie hat violett-mintfarbene Blütenblätter. Bei guter Pflege wird sie angeblich weit über einen Meter hoch. Das kann in Berlin zurzeit jedermann studieren.
In unmittelbarer Nähe zum Kanzleramt, kaum 500 Meter entfernt, wächst und gedeiht Dendrobium Angela Merkel. Die Orchidee Angela Merkel. Der erfolgreiche Architekt und Universitätsdozent Arno Brandlhuber hat sie in der Eingangshalle des Hauses der Kulturen der Welt pflanzen lassen. Dort, wo normalerweise Fliesen den Boden wasserdicht versiegeln, sind jetzt kleine Gärten entstanden, mit einem Glassturz vor dem Zugriff der Passanten und dem widrigen Berliner Klima geschützt.
Warum das ganze? Brandlhuber war aufgefallen, wie viele Blumen mit den Namen von Politikern es gibt. So kam er auf sein Projekt „This is me, this is my country“. Zu sehen sind unter anderem „Maxillaria Gorbatschowii“, „Paphiodelium Lady M. Thatcher“ und „Doritaenopsis George Bush„. Im Haus der Kulturen der Welt sind sie alle gleich erfolgreich. Eine Orchidee blüht schöner als die andere. Man ist begeistert – unabhängig davon, wie man zu ihrem Namensgeber steht.
Die Tradition der Blumen-Patenschaft geht in der Neuzeit auf das Jahr 1965 zurück. Damals überreichte der Staat Indonesien dem nordkoreanischen Diktator die nach ihm benannte Orchidee Kimilsungia. Heute ist sie Nationalblume Nordkoreas. Das wird bei uns wohl nicht passieren. Bei uns kommen und gehen die Kanzler und außerdem gibt es sowieso keine Nationalblume.
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