Im Berliner Westen tut sich was. Lange Zeit schien es so, als würde die Museumsinsel im Osten der Stadt alle Aufmerksam der Touristen für sich beanspruchen. Aber manche sprechen inzwischen schon von einer „zweiten“ oder „kleinen“ Museumsinsel, wenn sie das beschreiben wollen, was sich neuerdings nahe des Charlottenburger Schlosses abspielt.
Dort gibt es in unmittelbarer Nähe zueinander nicht nur die Sammlung Scharf-Gerstenberg mit vielen surrealistischen und symbolistischen Kunstwerken (Salvador Dalí, Max Ernst, René Magritte), das Bröhan-Museum (Jugendstil, Art Déco) und die Gipsformerei, sondern seit kurzem auch wieder das Museum Berggruen. Es hat einen Erweiterungsbau erhalten, der mehr als 50 zusätzlichen Kunstwerken Platz gibt.
Das Interessante am Museum Berggruen ist die weitgehende Beschränkung auf vier Künstler: Pablo Picasso (der in erster Linie), Alberto Giacometti, Henri Matisse und Paul Klee. Von jedem von ihnen sind so viele Werke ausgestellt wie sonst an nur wenigen Orten auf der Welt. Man kann ohne Übertreibung sagen: Wer ein Vollbad in Picasso nehmen will, der ist hier richtig. Der neue Erweiterungsbau gehört fast ausschließlich Paul Klee. Und Alberto Giacometti hat einige zentrale Orte innerhalb des Museums erhalten – zum Beispiel den grandiosen Platz in der Treppenrotunde für seine Große Stehende Frau III. Alleine eine Umkreisung dieser Figur ist einen Besuch der Sammlung Berggruen wert.
Kunstinteressierte können inzwischen bequem einen ganzen Tag auf der kleinen Museumsinsel verbringen, ohne dass es ihnen langweilig werden müsste. Gastronomisch besteht allerdings noch etwas Nachholbedarf, denn das Café in der Sammlung Scharf-Gerstenberg muss bisher die Besucher aller Häuser im Alleingang versorgen.
- Rechts der Hauptbau, links der Erweiterungsbau
- Der Erweiterungsbau von außen
- Der Haupteingang
- Blick nach draußen
- Giacometti
- Für die Pause von der Kunst
- Giacometti im Treppenhaus
- Im Hauptgebäude
Schön zu hören, was sich in Berlin so tut… & herzlichen Dank für den Besuch. Viele Grüße!