Selten ist ein kompletter Arbeitsprozess von einem Unternehmen so vollständig ausgelagert worden wie das Bestellen von Theater-, Konzert- und Opernkarten. Wir Kunden machen inzwischen mit Hilfe des Internet alles selber.
Wir suchen uns die Plätze auf der Website des Theaters aus, wir geben unsere kompletten Daten inklusive Kontoverbindung ein und wir drucken uns auch brav das Ticket selber aus. Fehlt eigentlich nur noch, dass wir uns am Eingang kontrollieren und die Karten selber abreißen. Gedankt haben es die Veranstalter uns Kunden nicht. Im Gegenteil: Viele von ihnen verlangen auch noch eine so genannte „Systemgebühr“ dafür, dass wir quasi alles selber machen. Diese Systemgebühr beträgt selten weniger als ein, zwei Euro und manchmal sogar mehr als fünf Euro.
Warum nur? Mir hat es noch niemand erklären können. Im normalen Geschäftsleben sollte von vorneherein alles eingepreist sein, was ein Verkäufer an Unkosten hat. Bei allen Extras, die dann am Ende des Bestellvorganes dazu gerechnet werden, kommt immer der Verdacht auf, hier soll noch schnell jemand abgezockt werden. Oder verlangt etwa ein Metzger eine Systemgebühr dafür, dass er eine elektronische Waage zum Abwiegen unserer Wurst verwendet hat? Kommen beim Friseur am Ende noch Kosten für das Haarwaschwasser und der Strom für den elektrischen Föhn dazu?
Deswegen: Schafft die Systemgebühr ab und wir sind wieder Freunde.