Selten hatte eine Ausstellung ein so spannendes Thema: Wie werden wir in Zukunft – in 20, 50 oder 100 Jahren – wohnen? Ändern wird sich etwas, denn schließlich sieht es auch bei uns heute anders aus als bei unseren Vorfahren im 19. Jahrhundert. Wir haben keine Außentoilette mehr, der Waschzuber steht nicht mehr in der Küche und eine „gute Stube“ gibt´längst nicht mehr überall.
Werner Aisslinger, ein sehr gefragter Designer (Jahrgang 1964), durfte die Künstlervilla Haus am Waldsee in Zehlendorf nach seinen Vorstellungen umgestalten. Es ist zum Teil Atemberaubendes dabei herausgekommen. Eine Küche zum Beispiel, in der urban farming betrieben wird. Fischzucht, Gemüseanbau, Speisepilzzucht auf Kaffeesatzresten. All das findet hier statt – natürlich neben dem Kochen und Backen, das weiterhin praktiziert werden wird. Oder das Bad. Hier wird der Wasserdampf, der beim Duschen und Baden entsteht, nicht einfach so über das geöffnete Fenster in die Freiheit entlassen. Nein, im Badbiotop der Zukunft profitieren davon Pflanzen, die in den Duschvorhang integriert sind.
In der Bibliothek bestehen die Regale aus Büchern, die sich gewissermaßen selbst stützen. Im Wohnzimmer ist ein Treppen-/Tribünenobjekt als Sofa zu bestaunen, auf dem sich eine komplette Großfamilie niederlassen kann. Und unsere Stühle? Die produzieren wir in Zukunftt selbst, in so henannten Produktplantagen. Eine Pflanze wächst von vorneherein in eine Model hinein, so dass am Ende das Gerüst eines Stuhles daraus wird. Vor dem Haus am Waldsee zeigt Werner Aisslinger einen in Stoff gekleideten Sportwagen. Und sogar die Fassade des Hauses hat er neu gestaltet – mit einem bunten Überzug.
Wer das alles sehen möchte, der sollte sich beeilen. Die Ausstellung endet am 9. Juni 2013.
- Badezimmer
- Fassade
- Küche
- Kinderecke
- Produktplantage
- Sofa/Bett