Die Gärtnerin aus Liebe – schlicht und schön

Für zwölf Euro gibt es in manchen Opernhäusern nicht einmal einen Steh- und Hörplatz. In Berlin kann man dafür in der ersten Reihe sitzen. Zumindest dann, wenn…

…man eine der Inszenierungen der Musikhochschule Hanns Eisler besucht. Das aktuelle Stück: Wolfgang Amadeus Mozarts La finta giardiniera. Eine Opera buffa, die er als Auftragsarbeit für den Münchner Fasching komponiert hat. „Die Gärtnerin aus Liebe“  ist eines seiner am wenigsten bekannten Werke. Zwischenzeitlich war es schon fast einmal vergessen. Heute wird es sehr selten gegeben. Um so mutiger, dass die Mitglieder der Musikhochschule bei ihrer Jahresinzenierung ausgerechnet dafür entschieden.

Wer die Aufführung besucht (weitere Vorstellungen am 30. April und 2./4./5. Mai 2014), dem wird eines sehr schnell klar: Diese Sängerinnen und Sänger werden wir bald an den Oper- und Festspielhäusern in ganz Europa hören. Zumindest die meisten von ihnen.

Getreu dem Brecht´schen Gestus des Zeigens beginnt die „Gärtnerin aus Liebe“ in der Version der Musikhochschule in der Garderobe der Darsteller. Sie kleiden sich in Gegenwart des Publikums für ihre Rolle ein. Natürlich fehlen die technischen Tricks der großen Bühnen, die auch schon mal einige 10.000 Euro für die Dekoration ausgeben. Aber es kann auch erholsam sein, wie hier mit einigen wenigen Verschiebeelementen (Treppe, angedeutete Türe) zu arbeiten. Das lässt die Zuhörer sich noch mehr auf die Gesten und auf den Gesang konzentrieren.

 

 

Mitwirkende: Katharina Ehmsen, Farrah El Dibany, Manuel Gómez Ruiz, Sara Gouzy, Johannes Grau, Anna Johanna Hofmann, Nikoleta Kapetanidou, Alena Karmanova, Yanhua Liu, Daniel Pérez, Isabelle Rejall, Thorsteinn Sigurdsson, Simon Stricker (Solisten);  Nino Sandow (Regie), Clemens Flick (Musikalische Leitung), David Merz, Anna-Sophie Weber (Regieassistenz), Stijn Berkouwer, Erina Yashima (Musikalische Assistenz/Dirigat), Henriette Hübschmann (Bühnenbild), Matthias Schneider (Technische Umsetzung), Peter Weidenbach Liszt (Bühnenbau), Sarah-Marleen Methner (Kostüme), Julia Glass (Dramaturgie), Maria Anne Müller (Choreographie), Marielle Sterra (Produktionsleitung).

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