Berliner Kult(ur)kneipen (13): Café Kunstpause

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In der Kultur braucht der Mensch, ähnlich wie beim Bergsteigen, gelegentlich ein Basislager. Einen Ort, an dem er sich vor dem Aufstieg zu und nach dem Abstieg von Kunstgenüssen stärken kann.

Ein solches Basislager ist das Café Kunstpause in der Sammlung Scharf-Gerstenberg in Charlottenburg. Das besondere daran: Man kann von hier aus Touren zu vier Museen starten. Keines der Häuser ist weiter als 50 Meter entfernt. Das ist selbst bei Regen zu schaffen.

Manche sprechen wegen der Häufung der Sammlungen direkt gegenüber dem Schloss Charlottenburg von einer „kleinen Museumsinsel“. Aber nicht jedes der vier Museen würde ein eigenes Bistro oder Kaffeehaus tragen können. Deswegen gibt es das Café Kunstpause.

Was ist von hier aus alles zu entdecken?

1.: Die bereits erwähnte Sammlung Scharf-Gerstenberg. Hier wird fantastische, surreale Kunst gezeigt – von Francisco de Goya bis hin zu René Magritte. Derzeit läuft zusätzlich eine Sonderausstellung mit Stücken aus der Sammlung Prinzhorn. Dabei handelt es sich um Werke von Psychiatriepatienten.

2.: Das Museum Berggruen. Hier sind Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von vier Künstlern zu finden, die zu den Größten des 20. Jahrhunderts gehören: Pablo Picasso, Paul Klee, Henri Matisse und Albert Giacometti. Leider hat derzeit nur das halbe Haus geöffnet, weil der frisch eröffnete Erweiterungsbau wegen Schimmelbefalls gleich wieder geschlossen werden musste. Berlin eben.

3.: Das Museum Bröhan. Dieses Landesmuseum ist spezialisiert auf Jugendstil, Art Déco und Funktionalismus – mit starkem kunsthandwerklichen Einschlag und deswegen auch sehr lebensnah. Dazu passt auch die derzeitige Sonderausstellung „Schrill Bizarr Brachial. Das Neue Deutsche Design der 80er Jahre“. Ausnahmsweise sieht der Besucher da im Museum mal etwas, was er selbst noch als Zeitgenosse miterlebt hat.

4.: Die Abguss-Sammlung Antiker Plastik der Freien Universität Berlin. Hier werden rund 2000 Abgüsse griechischer und römischer Skulpturen gezeigt. Häufig halten sich hier Forscher und Studenten auf, um die Kunstwerke der Antike studieren zu können (dazu braucht man nicht unbedingt die Originale). Aber auch Normalbesucher sind willkommen.

Vier Häuser, aber nur ein Café Kunstpause. Das gastronomische Angebot ist nicht so umfangreich wie im Restaurant, aber es gibt Snacks und leckere Törtchen. Ein Basislager eben.