Berliner Kult(ur)kneipen (3): Kantine des Berliner Ensemble

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Nur wenige Kneipen in Berlin dürften so schwer zu finden sein. Zwar kennt jeder das berühmte Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm. Doch wer in die öffentliche Kantine des Schauspielhauses will, der muss erst einmal am Gebäude vorbei, am Pförtner und an einer Schranke vorbei und dann noch quer über einen Innenhof (in dem Dauer-Intendant Claus Peymann vor kurzem seinen 75. Geburtstag feierte), um dann schließich eine schmale Kellertreppe hinabzusteigen.

Dort erwartet ihn eine schlichte Kneipe mit wenig modischer Ausstattung. Holztische und Stühle. Fotos von Inszenierungen an der Wand. Zu essen gibt es Hausmannskost wie Rührei, Buletten, Würstchen, aber auch einige Hauptgerichte. Die Preise sind zivil. Das wirklich Interessante jedoch: Der Besucher hört alle Durchsagen des Inspizienten aus dem Theater nebenan mit und er begegnet immer wieder Schauspielern, die in der Kantine schnell noch etwas trinken oder ein kleines Gericht zu sich nehmen wollen. Das tun sie in voller Montur, denn in der Stunde vor Beginn der Aufführung sind sie alle schon geschminkt. Das Berliner Ensemble hat etliche sehr bekannte Gesichter zu bieten: Klaus Maria Brandauer, Jürgen Holtz, Gert Voss und Angela Winkler zum Beispiel. Und einer darf natürlich nie fehlen am Berliner Ensemble – weder im Repertoire mit seinen Stücken noch als Statue vor dem Theater und als Poster aus einem Werkstattfenster blickend: Bert Brecht. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tod 1956 war hier das künstlerische Zuhause des Dramatikers. Ein Großteil seiner Stücke wie “Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui”, “Der kaukasische Kreidekreis”, “Die Dreigroschenoper”, “Die Kleinbürgerhochzeit”, “Furcht und Elend des Dritten Reiches”, “Mutter Courage”  und “Im Dickicht der Städte” stehen im Repertoire.

3 Kommentare zu “Berliner Kult(ur)kneipen (3): Kantine des Berliner Ensemble

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