Was ist denn das für ein neues Gefühl? Den Ku´damm entlang gehen, in Richtung der verkehrsreichen Kreuzung mit der Joachimstaler Straße, und plötzlich kommt von oben, zunächst kaum zu orten, eine Stimme, die man schon oft gehört hat. Als Synchronstimme in Spielfilmen, aus Hörbüchern.
Es ist die Stimme von Frank Arnold. Er sitzt in einer gläsernen Kanzlel hoch über der Kreuzung. Ein Ort, von dem aus früher Polizisten den Verkehr regelten und die Ampeln steuerten. Heute ist sie nutzlos. Bis zu der Stunde, in der sie als wohl außergewöhnlichste Lesebühne Deutschlands verwendet wird. Arnold spricht in ein Mikro, die Stimme wird via Lautsprecher zu den Passanten übertragen. Die dann verdutzt nach oben schauen.
Und wozu das alles? Es ist Teil der Aktion 24 Stunden Buch des Börsenvereins des deutschen Buchhandels. Einen kompletten Tag lang, rund um die Uhr, auch nachts um drei, wird irgendwo in Berlin vorgelesen. Von Dichtern, Sachbuchautoren, Romanciers.
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