Da werde ich mich jetzt ganz schön in die Nesseln setzen. Von wegen Bildung und Kinder und Zukunft. Aber ich muss es einmal sagen: Zu den schlimmsten Erlebnissen im Theater kann es gehören, in eine Aufführung mit einer ungezogenen Schulklasse zu geraten. Oder gleich mit mehreren. Dann kann man häufig den Abend gleich ganz abschreiben.
Archiv des Autors: metropolkultur
Von der Wiedergeburt des guten, alten Overhead-Projektors
Ich dachte, er sei längst ausgestorben. Ungefähr so, wie der Brontosaurus oder der Archaeopteryx. Wer verwendet denn in Schulen und an Unis noch einen Overheadprojektor? Aber da habe ich mich getäuscht. Er macht derzeit eine zweite Karriere – und zwar auf Theaterbühnen.
Wenn das Taxi zum Theater wird
Karten für´s Theatertreffen: die Chance in letzter Minute
Wer Karten für das Berliner Theatertreffen will, der braucht vor allem eines: Geduld. Dann aber klappt es häufig sogar noch bei den begehrtesten Aufführungen.
Ein Porträtfoto von mir für alle, die mich nicht mehr sehen wollen
Der mit dem grünen Eimer über dem Kopf – das bin ich. Als vorübergehender Bestandteil einer Ausstellung. Ich stand 60 Sekunden so da. Versuchte, den mir von höherer Stelle erteilten Auftrag „Und an Fichte denken“ zu erfüllen. Während über mir verkehrt herum aufgehängte Nordmanntannen schwebten.
Goethe. Wilson. Grönemeyer.
Mehr geht nicht. Vier Stunden Goethe an einem Abend. Faust I und Faust II nacheinander. Das hat Wagner´sche Dimensionen. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sich Regie-Legende Bob Wilson nach Shakespeare, Büchner und Brecht auch an Deutschlands Nationaldichter wagen würde. Und dazu holte er sich für die Musik der Einfachkeit halber gleich Deutschlands Nationalsänger Herbert Grönemeyer.
Autos, Revolver und Zigaretten statt Blumen: Wie Chinesen ihren Toten eine Freude machen
Wenn wir in Deutschland unseren Toten etwas Gutes tun wollen, dann stellen wir ihnen Blumen auf das Grab oder zünden eine Kerze an. In China ist man da etwas einfallsreicher. Da erhalten die Toten Autos, Rollstühle, Zigaretten, Parfüm und … Pistolen. Was man eben so braucht im Jenseits. Weiterlesen
Leibwächter für Dürer, Botticelli und Rembrandt: Fünf Typen von Museumswärtern
Von Dürer, Botticelli, Rembrandt, Rubens, Monet, Manet, Turner, Matisse und Klee umgeben sein – manche nehmen dafür weite Reisen in Kauf und zahlen Eintritt. Andere müssen das nicht. Sie haben das jeden Tag, denn
sie arbeiten als Aufseherin oder Aufseher im Kunstmuseum. Nicht immer hat man aber als Besucher den Eindruck, dass sie das auch genießen. Eine kleine Typologie der Museumswärter.
Der Gelangweilte: Er interessiert sich nicht mehr (oder hat sich noch nie interessiert) für das, was da um ihn herum an den Wänden hängt. Und im Grunde auch nicht für die Museumsbesucher. Für ihn ist der Job erkennbar eine Quälerei. In früheren Zeiten hat er Bücher oder Zeitschriften gelesen, wenn ihm das erlaubt war. Heute verbringt er, wenn er nicht gerade auf seine Schuhe starrt, die Zeit mit seinem Smartphone. Das rettet ihm seinen Tag.
Der Detektiv: Er sieht in jedem Besucher einen möglichen Kunstdieb oder Herostraten (Kunstzerstörer) und verhält sich entsprechend. Sein kritischer Blick ersetzt jeden Metalldetektor. Sein Menschenbild entspricht dem eines Strafrichters am Amtsgericht nach 30 Dienstjahren. Was die Überwachung der Gäste betrifft, so setzt er auf das Prinzip Manndeckung. Niemals weiter als zwei, drei Meter vom kriminellen Subjekt entfernt sein. Weiterlesen
Ein neuer Herbert Fritsch: Jetzt mal mit Gummiseil und Showtreppe
Kein Wunder, dass es sich um eine Uraufführung handelt. Welcher Regisseur hätte es in den vergangenen 50 Jahren schon gewagt, Texte des Schriftstellers Konrad Bayer (+ 1964) zu inszenieren? Was der Österreicher geschrieben hat, das liest sich so:
Von der Motorenwerkstatt zum Pianosalon
Was macht den Reiz des Berliner Kulturlebens aus? Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Aber ich versuche heute zumindest mal eine Antwort: dass es Menschen wie Christoph Schreiber gibt.