Es muss wohl so gewesen sein: David Chipperfield hat mit den Fingern geschnippt und plötzlich fielen 144 gewaltige Fichtenstämme vom Himmel herab.
Archiv des Autors: metropolkultur
„König der Linken“ statt „König der Löwen“. Eine Herbert-Marcuse-Musikperformance.
Gibt es eine verrücktere Idee als die, ein knapp 300 Seiten starkes philosophisches Werk zum Gegenstand eines Konzert- und Performanceabends zu machen? Ein Buch, das schwer zu lesen ist und bisher gewiss noch nie von jemandem zur Grundlage von Songtexten gemacht wurde… Wohl kaum. Aber trotzdem ist Herbert Marcuses „Der eindimensionale Mensch“ zu dieser Ehre gekommen.
Ein Schauspieler, paniert wie ein Wiener Schnitzel, trägt Thomas Bernhard vor
Ein endlos grantelndes, stellenweise witziges, insgesamt aber wenig hoffnungsfrohes Monologisieren. Das sind Thomas Bernhards Prosastücke. Egal, ob es sich um die Auslöschung, Alte Meister oder Das Kalkwerk handelt. Prädikat: uninszenierbar. Sollte man meinen. An der Berliner Schaubühne haben sie es versucht. Mit Erfolg.
Ist Euch denn gar nichts mehr peinlich?
Wer auf seine alten Tage noch einmal zu seinen schwülsten Jugendträumen zurückkehren möchte, der sollte in der nächsten Zeit die Berliner Sophiensäle besuchen. Dort empfängt ihn schon im Foyer eine Zeitmaschine.
90 Minuten im Theater, 30 Mal den Platz gewechselt
Menschen einsortieren, damit kann man gut seine Zeit verbringen: Brillenträger oder Nicht-Brillenträger, über 50.000 Euro Jahreseinkommen oder weniger, abenteuerlustig oder ängstlich, attraktiv oder nicht, Greis oder Jugendlicher, Datenwildschwein oder Datensparschwein?
Ich war in der Antonstraße und habe dabei auch einiges über Pünktchen erfahren
Es ist eines der bekanntesten Kinderbücher in deutscher Sprache: Pünktchen und Anton von Erich Kästner. Woher aber kommt der Titel? Wer war das Mädchen mit dem seltsamen Namen „Pünktchen“? Handelte es sich bei „Anton“ vielleicht um einen Schulkameraden des Schriftstellers? Seit ich das Erich-Kästner-Museum besucht habe, weiß ich Bescheid.
Berliner Kult(ur)kneipen (12): Café Bravo im KW Institute for Contemporary Art
Deutsch ist hier, nun ja, nicht unbedingt die Regelsprache. In den Galerien von Berlin-Mitte und im KW Institute for Contemporary Art kommt der Besucher häufig mit Englisch sehr viel weiter. Berlin und erst recht die Gegenwartskunst sind eben international. Dafür lernt man hier aber auch überaus cooles Volk kennen.
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Ein Gala-Abend für alle Timeline-Neurotiker
Der Lerneffekt scheint nicht sehr groß gewesen zu sein. Kaum war der Premierenapplaus verklungen, holten die Zuschauer ihre Smartphones aus der Tasche und warfen einen Blick darauf. Es könnten ja einige interessante neue Postings bei Facebook eingegangen sein. Die Aufführung hatte schließlich knapp zwei Stunden gedauert. Weiterlesen
Das Hornvieh durfte bei der Hornmusik zuhören
Rinder, Ochsen, Nashörner und Bisons dürften selten in den Genuss kommen, ein kleines Kammerkonzert zu erleben. Wahrscheinlich legen sie auch keinen Wert darauf. Trotzdem war es gerade erst im Zoologischen Garten der Fall.
Was macht das Schlagzeug im tiefsten Wedding? Und das Cello mitten in Neukölln?
Das Konzerthaus zu Berlin ist an Prunk und Pracht kaum zu übertreffen. Außen der Gendarmenmarkt, der beeindruckenste Platz der Hauptstadt. Innen: Kronleuchter, Marmorbüsten und Polstermöbel. Würde da jemand freiwillig einen Ausflug in die Berliner Bezirke machen? Ja. Und zwar fast alle Musiker des Konzerthausorchesters.








