
Gibt es eine moralische Verpflichtung von Zwei-Meter-Menschen, auf einen Opern- und Theaterbesuch zu verzichten? Wohl kaum. Aber sie können andere Besucher erheblich nerven, diese Sitzriesen.

Gibt es eine moralische Verpflichtung von Zwei-Meter-Menschen, auf einen Opern- und Theaterbesuch zu verzichten? Wohl kaum. Aber sie können andere Besucher erheblich nerven, diese Sitzriesen.
Da werde ich mich jetzt ganz schön in die Nesseln setzen. Von wegen Bildung und Kinder und Zukunft. Aber ich muss es einmal sagen: Zu den schlimmsten Erlebnissen im Theater kann es gehören, in eine Aufführung mit einer ungezogenen Schulklasse zu geraten. Oder gleich mit mehreren. Dann kann man häufig den Abend gleich ganz abschreiben.
Zum Glück wird es jetzt allmählich wieder wärmer. Dann gehen die Menschen wieder ohne Mäntel und Anoraks ins Theater. Winterfeste Kleidung würde mich im Prinzip gar nicht stören, wenn nicht immer mehr Zuschauer in voller Montur auf ihrem Platz erschienen. Weiterlesen
Mit den Rock- und Popkonzerten hat er angefangen. In den Museen hat er sich fortgesetzt. Und jetzt ist er in den Theatern angekommen: der Fotografierwahn.
Puuh, heute wird es etwas peinlich. Aber es muss leider sein. Denn es geht um eines der schlimmsten Erlebnisse, die man im Theater haben kann: neben jemandem zu sitzen, der … äh … tja … nun gut, es muss raus … stinkt. Weiterlesen
Der obwaltende deutsche und internationale Regiegeist sieht es vor, dass auf unseren Bühnen kräftig gequalmt wird – mal vom Schauspieler selbst, mal von der Nebelmaschine. Das ist höchstens ein wenig langweilig und berechenbar, aber nicht weiter störend. Wenn da nicht…
Ein Theaterbesuch ist gar nicht so kompliziert zu bewerkstelligen, sollte man meinen. Denn: Man erhält vorher eine Karte, auf der Termin, Zeitpunkt und Sitzplatz für die Aufführung notiert sind. Es gibt also eigentlich nichts mehr, was der Besucher falsch machen kann. Eigentlich!
Im Strafrecht ist der Tatbestand nicht vorgesehen. In meiner eigenen kleinen Welt hingegen schon. Das Delikt heißt Applausdiebstahl und wird jeden Abend in Deutschland tausendfach begangen.
Ich sehe es den Leuten inzwischen an. Schon im Theaterfoyer weiß ich, wer fünf Minuten nach Vorstellungsbeginn die Wasserflasche aus der Tasche kramen, sie aufschrauben, am besten noch den Verschluss fallen lassen und schließlich geräuschvoll einen Schluck daraus trinken wird.